Seitenwende
40 Jahre Larry Bernini Satire
Probiers mit Intelligenz
Satirische Comicade von Larry Bernini
Es war einmal ein Mann. Der hatte einen Schwarm. Ein junger Familienvater, so wie es viele in den Großstädten gibt. Ein Mann mit Problemen, wie sie viele Männer mit ihren Familien haben. Sie verdienten zwar viel, aber sie konnten sich davon zu wenig leisten. Wohnungen waren zu knapp, Häuser viel zu teuer. Aber dieser Mann hatte Glück. Glück auf Arbeit, Glück in der Liebe und dann kam auch noch Cleverness dazu. Und so hatte er mitten in der Millionenstadt, eine 5 Zimmer-Wohnung zu einem attraktiven Preis gefunden, weil, ja weil es gar keine 5 Zimmer Wohnung war.
Übrigens, glauben sie an Aliens oder an Aberglauben, oder am besten an beides? Ja? Dann sollten sofort aufhören zu lesen und mit Puppen spielen. Unser junger Mann war eher einer von der Realistischen Sorte. Er war ja ein schonungsloser Realist. der mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen pflegte und trotzdem mit einem Schuss Wahnsinn und Hinterlist ausgestattet war. Das alles ist kein Wiederspruch. Aber nun alles der Reihe nach.
Eier zählen und Kinderkriegen
Er kam von einer Kurzreise nach Hause. Er hatte die Reise nicht alleine angetreten, sondern seine Frau und sein Kind waren auch dabei. Sie waren ziemlich müde. Er, seine Frau, und Chris, sein kleines Kind sowieso. Sie wohnten in der 5. Etage eines nicht gerade feudalen Wohnblocks, eines jener Häuser, die trotz der höheren Stockzahl noch keinen Aufzug hatte, dieser aber im Zuge einer nahen Renovation geplant war. Eigentlich bewohnten Sie als Familie zwei kleinere Wohnungen, weil sie eine größere nicht finden konnten und sie sich noch bevor sie heirateten, eigentlich Nachbarn waren. Ja, eigentlich. Und uneigentlich? Ja es war Langeweile im ersten Moment und später kam auch noch Sex dazu. Was sollen junge Menschen auch sonst miteinander anfangen? Sie sassen, jeder für sich, tagelang an ihre Handys und suchten Dates. Beide sahen ja manierlich aus, und Ihre Geschlechter funktionierten prächtig, sie dateten sich munter durch und erzählten sich dann ihre teilweise perversen Erlebnisse. Ein Außenstehender hätte denken können, sie betrieben eine Art Sport, verbissen bis zum Sieg. Bis sie eines Tages beide keine Dates mehr hatten. Dann orientiert man sich eben an das Gute, welches so nah liegt.
Zuerst war da ein einziges Ei, welches sie fürs Backen brauchte. Dann wollte er ein Ei für ein Original schweizerisches Aelpler-Makrönli-Rezept. Kartoffeln hatte er, schweizer Käse auch und Makaronis sowieso. Sie durchschaute aber den Trick, denn dafür brauchte man alles Mögliche, nur kein Ei. Sie liess sich nichts anmerken. Aber es war peinlich, ja geradezu kindisch. Sie erzählte das am nächsten Tag im Linienbus einer Freundin, die sich mächtig erregte. Diese entgegnete aufgeregt, Männer seien nunmal kindisch. Da meinte sie, dass sie endlich einen richtigen Mann fürs Leben gefunden habe, und dabei entpuppe er sich als Kindskopf. Ein älterer Herr der das Gespräch mitverfolgte, lachte und meinte das sei erst der Anfang. Am nächsten Tag klingelte es bei Ihr und der junge Mann wollte jetzt zwei Kartoffel, und so weiter. So trafen sie sich hin und wieder erzählten ihre absonderlichen Stories bis es Weihnachten war und sie an jenem Abend, beide, jeder für sich alleine in ihre Wohnungen waren. Da war dieses Ei, welches ihr Leben vereinigte, Ihr Leben und Ihre Liebe. Es war Weihnachten und sie waren - gemeinsam-alleine. Die Dates-Apps waren schon früh zugebucht und überlastet, es waren nur noch die Allerperversesten übrig – und sie beide. Sollten sie Verwandte besuchen? Lieber nicht. Freunde? Ausgerechnet an diesem Tage war die Frage aller Fragen, ob man wirklich Freunde hatte obsolet. Eltern? Schon gar nicht. Und diesen blond gefärbte Dödel mit seinen hunderttausend Lichter im TV wollten sie sich nicht antun. Langeweile kam auf. Was blieb ihnen anderes übrig? So kam er an diesem heiligen Abend zusammen und bearbeiteten, jeder für sich ihre Handys. Irgendwann merkten sie, dass sie zusammen auf der Couch sassen und sich stundenlang anschrieben. Sie schrieben, weil sie sich nichts zu sagen hatten. Irgendwann bemerkten sie, dass sie längst intime Themen ansprachen, ohne dass sie sich ansahen. Da bemerkten sie beide, dass sie sehr eng gekuschelt da lagen und er ihre Brüste berührte. Er schien entsetzt und hatte einen hochroten Kopf. Nicht, dass er schüchtern sei, es sei halt passiert, mehr oder weniger aus Langeweile. Sie meinte nur „ok, mach mal“.Aus Langeweile fickten sie eben gemeinsam, weil andere gerade nicht greifbar waren Und sie merkten, dass diese Verlegenheitslösung keineswegs die schlechteste war. Was waren die Alternativen? Von Tobias -ein ganz schneller der in 12 Sekunden zum Befruchtungsziel gekommen wäre, wenn es damals funktionert hätte, oder der Schwabe Daniel, der immer beim Ficken nach Herzenslust furzte („des hann i aber au jetzt brauchd) und über seine unzureichende Verdauung klagte, bei Ben dem Knochengerüst musste sie einmal unterbrechen, weil er sie mit seinen Knochen derartig in die Gebärmutter und Magen stiess, dass sie kotzen musste – und das ganz ohne Alkohol. Aber bei ihm war es nicht viel anders, obwohl beide unterschiedliche Apps nutzten. Da war Anne mit den riesigen Schamlippen, bei der man den Eingang nicht fand, obwohl der Kanal durch ihre 3 Kinder keineswegs eng war. Oder: Caro hatte so große Brüste, dass sie ihn zu erwürgen drohte, oder gar zu erschlagen drohte, als er unter ihr lag. Lore liebte es während der Periode, weil es „soo natürlich war, außerdem sei das die beste Verhütung“. Inez pisste nach jedem Orgasmus und nannte es stolz weibliche Ejakulation. Was insofern hinderlich war, weil ihr Urin stank und beim zweiten Mal Leinen wechseln es ihm zu anstrengend wurde, sodass er nicht nur die Leinen wechselte, sondern auch die Frau. Ja der Mathematiker unter den Lesern wird erkannt haben, er als Mann hatte mehr Partner, war also erfahrener. Hätte sie nur 2 Partner mehr gehabt, wäre sie die Nutte, die Verruchte, dagegen war er der Frauenheld. Als sie so sich das alles erzählten, fühlten, sie sich plötzlich nahe in ihren Erfahrungen. Als sie beide „weihnachtliche Gefühle“ spürten, kam ihnen die Idee zu ficken. Aus purer Lageweile. Und siehe da: Keiner furzte, keine spritzte die Bude voll, es entstand einfach nur ein gefühlvoller Fick. Später meinte er, man sollte das Kind das in jener Nacht entstand, Ficktoria nennen, Tatsächlich hieß es dann Chrissi, zu Ehren Christus. Welch ein göttlicher Fick. Und das blieb dann auch so, selbst als sie zusammenziehen wollten, also aus zwei Wohnungen eine machen wollten. Doch zurück zur Geschichte.
Sie bewohnte ursprünglich eine Zweiraumwohnung mit Kochnische und Einbaudusche, er jedoch wie es sein höherer Stand erlaubte, eine Dreizimmer-Wohnung mit Küche und Bad. So hatten sie zwei Küchen, aber nur 3 Zimmer, ein Bad aber zwei Wohnungstüren, die nebeneinander waren. Zwischen den zwei Wohnungen hatten sie mit Duldung des Hausbesitzers eine Mauer zur Durchgangstüre durchbrochen und schufen dadurch eine einzige Wohnung mit einem ansehnlichen Gang. Sie konnten das, weil sie nach der anstehenden Renovation sämtliche Wohnflächen ohnehin kaufen wollten.
Ihre ursprünglichen Wohnungen wurden nun umgebaut und bestand aus einem gemeinsamen Schlafzimmer, das ursprüngliche Wohnzimmer mit Kochnische wurde ihr Arbeitszimmer. In“ seinem Teil“ nutzten sie die größere Küche und einen Raum als neues Wohnzimmer. Die anderen beiden Räume waren Kinderzimmer und sein Arbeitszimmer. So ließ es sich notgedrungen leben. Irgendwann sollte es dann doch ein Haus auf dem Lande werden, komplett mit Esel und Hühner. In ihren Träumen sollte noch ein weiteres Kind, ein Hund und eine Katze hinzukommen. Doch alles zu seiner Zeit.
von Kinder kriegen und Eier zählen
Nun aber wieder von Anfang an: So lebten sie zusammen und manchmal reisten sie auch zusammen.
Er kamen von einer Kurzreise nach Hause. Er hatte die Reise nicht alleine angetreten, sondern seine Frau und sein Kind waren auch dabei. Sie waren ziemlich müde. Er, seine Frau, und Chris, sein kleines Kind sowieso. Sie wohnten in der 5. Etage eines nicht gerade feudalen Wohnblocks, eines jener Häuser, die trotz der höheren Stockzahl noch keinen Aufzug hatte, dieser aber im Zuge einer nahen Renovation geplant war. An diesem Abend waren sie müde: Er, sie und das Kind sowieso. Als sie nach Hause kamen, legte sich die Frau sogleich ins Bett, während er das Kind ins Bett brachte. Es hatte im Zug sich schon müde gehört und gegessen hatte es auch schon. Sie war um diese Zeit etwas kränklich und auch nicht so gut auf ihn zu sprechen, weil er sich nur noch um seine Arbeit kümmerte, nicht aber um sie.
Für ihn sollte es noch eine lange Nacht werden, er hatte viel zu aufzuarbeiten. Durch die Kurzreise zu einem Vergnügungspark, war er im Rückstand, und musste noch eine Arbeit zu Ende bringen. Das war kein Vergnügen, sondern harte Arbeit.
Nachdem er sein Kind zu Bett gebracht hatte, und ihm doch noch schnell etwas vorlas, ging er in sein Arbeitszimmer zurück und spürte, dass da etwas nicht stimmen konnte. Es bewegte sich etwas hinter der Türe. War es ein Tier? Eine Maus, eine Ratte? Nein, es sah vielmehr aus, wie ein kleines menschliches Wesen, aber es war kein Kind, sondern eher einem Gnomen nicht unähnlich. Es hatte keine Haare auf dem schrumpeligen Haupt, war aber drollig angezogen, wie man Kleinkinder eben anzieht: ein bunter Einteiler mit lustigen kindischen Motiven. Aber ein Kind war es ja auch nicht, denn dieses Wesen war nicht viel grösser als 50 cm. Es lachte ihn erst an. Als es merkte, dass er sich an ihm erschrak, begann dieses Wesen einen spitzen Schrei auszustoßen. Da nebenan ihr Kind schlief, versuchte er den Gnom zu beruhigen, der aber versteckte sich unter einem alten Sofa, welches neben dem Schreibtisch des Mannes stand, und auf der er schon manche Nacht schlief, wenn es wieder mal besonders spät würde. So wie wahrscheinlich heute auch. Eigentlich war das Sofa schon da, als er in die Wohnung einzog und gehörte wohl einer alten Dame, die so hörte er, auf diesem Sofa auch starb. Konnte man darauf schlafen? Das war für ihn kein Problem, er glaubte nicht an schlechtes Karma oder sonst sowas, seine Frau hingegen, nahm jedoch kein einziges Mal darauf Platz. Überhaupt kam sie kaum in das Zimmer, wohl aber zu ihrem Kind nebenan. Er übernahm es günstig. Genau darunter verharrte der kleine Gnom jetzt einen Moment, so, als ob er nicht zum ersten Male sich da versteckte. Der Mann war müde und wollte schnell fertig mit ihm und seine Arbeit werden und hatte nun keine Muse sich mit diesem Wesen auseinander zu setzen. Der Kerl musste schnell aus der Wohnung egal wie, war ihm klar. Er überlegte, wie er den Kleinen da hinter dem Sofa hervorlocken könnte. Zunächst probierte er es mit Intelligenz. Gönnerhaft, ja fast schon freundschaftlich und interessiert begann er eine Konversation, die ihm in Wirklichkeit höchst zuwider war.
Aber darin hatte er Übung. Seine Verhörmethoden halt. „Hallo Kleiner, wer bist du, wie heißt Du, woher kommst du, wohin des Weges?“ Er kam sich fast schon lyrisch vor, was er im normalen Berufsleben ganz gewiss nicht war. Doch der kleine Mann regte sich nicht. Zweiter Versuch: Er setzte sich nun auf dem beheizten Fußboden und fragte ihn nun genauer, wie der Kleine in die wohlverschlossene Wohnung kam, bevor er losschreien würde. Good cop, bad cop in einer Person gewissermaßen. Da meinte der kleine Gnom mit merkwürdiger Micky Maus-Stimme.
„Nix zu, für mich immer offen, ich immer da.“ Der Mann erschrak und verneinte dies. Das könne ja nicht sein, er wohne hier mit seiner Familie schon seit einigen Jahren und er habe ihn ja noch nie gesehen. Vielleicht habe er sich an der Türe geirrt, wobei die Frage nach der verschlossenen Türe immer noch im Raume stand. Doch der Kleine stand unter dem Sofa. Das war für ihn kein Problem, verschränkte jetzt trotzköpfig seine beiden Ärmchen und wiederholte.
„Ich immer da“
„Das reicht aber jetzt“, sagte der Polizeikommissar mit unterdrückter Stimme. Langsam wurde der Mann immer ungeduldiger. Er war bekannt dafür, nicht sonderlich geduldig zu sein, und begann nun nach dem Kleinen zu greifen. Dieser entwich ihm mit lautem spitzem Schrei, als würde er mit dem Mann nur Spielen. Dem war nach Spielen gar nicht zumute. Vielmehr verlor er seine Beherrschung und kletterte ebenfalls unters Bett, aber es gelang ihm nicht dern kleinen Gnom auch nur ansatzweise zu greifen. Im Gegenteil. Er schien glitschig zu sein. Der Kleine griff ihn jetzt an, und biss ihm so in die Hand, dass sie blutete und er aufschrie. Was, wenn er tollwütig oder gar giftig war? Egal. Rache ist Blutwurst sagte einst der dicke Johann in der Schulpause, als er eine 6 im Test hatte und pinkelte in den Tank des Lehrers. Jetzt zog er den Kleinen an seine Ärmchen so fest er konnte. Sie gaben nach, und er hatte das Gefühl, er könne ihn nun aus dem Versteck ziehen, doch immer wieder zogen sich die Händchen wieder gummiartig zurück und er war dann wieder da angelangt, wo er begonnen hatte. Wenns mit dem Armchen nicht ging, dann eben mit den Beinen. Nun griff er die Hose und versuchte ihn so aus der Couch hervorzubringen. Doch das einzige, was er dann in der Hand hatte war die Hose, und der Gnom war nun unten herum nackt und schrie entsetzlich. Da sah der Mann dass der Kleine einen Körper hatte, denn er so noch nie sah. Beine und Geschlecht konnte er nicht erkennen so klein schienen sie, aber er hatte doch zweifellos eine Hose an. Konnte er also auch die Beinchen dehnen und zurückziehen, wie er grad wollte? So geschockt, stand der Mann nun auf und hatte eine Hose in der Hand als seine Frau erschien.
„Was machst du hier, unser Kleines wacht ja bei dem Geschrei auf,“ flüsterte sie vorwurfsvoll. Der Mann versuchte seiner Frau zu erklären, was passierte. Doch sie sah sich im Zimmer um, auch hinterm Sofa, aber da war kein Lebewesen zu erkennen, geschweige denn ein Gnom, aber ganz offensichtlich ihr Mann, der eine lange vermisste Hose seines Kindes in der Hand hatte. Nun verstand er die Welt nicht mehr. Es war ihm peinlich und wollte seiner Frau nichts erzählen. Sie habe einen harten Tag hinter sich und keinen Sinn für solcherart von Humor, versicherte sie ihm. Sie hatte sowieso länger einen Anfangsverdacht, wie man sowas in seiner Fachsprache sagte, dass er sich mit Medikamenten dopte und das wäre genau der Stoff aus dem die Verdachtsmomente seien. Nein so nicht. Er aber konterte:
„Du suchst diese Hose? Dafür ist sie aber noch warm, als habe sie jemand getragen. “ Es war ihr auch klar, dass es ihr Sohn nicht gewesen sein konnte. Seine Frau hatte wenig Lust nachzudenken. Ich bin müde und möchte ins Bett habe doch schon geschlafen. Du hast mich geweckt. DA wurde ihm klar, seine Ehe veränderte sich rasant. Es gab Zeiten da bat sie ihn um wach zu bleiben, weil sie das Leben spüren wollte, sagte sie und meinte Sex. Und jetzt: Es ging ums nackte schlafen…
„Vermutlich bist du die ganze Zeit drauf gesessen und hast es nicht gemerkt?“ Das war dem Mann zuviel
Darauf meinte seine Frau leicht überfordert, er solle mit ihr ins Bett gehen, es reiche. Doch der Mann ließ nicht locker und suchte weiter. Aber wo er in der Wohnung auch suchte, er fand der Gnom nicht. Hatte dieser am Ende heimlich das Zimmer verlassen?
„Nein, nein, nein, das kann nicht sein, ich bin doch nicht verrückt“. Seine Frau fand das Ganze nicht so witzig, schließlich hörte sie ja den Schrei.
„Meinst du der Schrei kam von draußen?“ Sie wollte nach unten sehen und ging zum Fenster, aber da fiel ihr ein, dass man von soweit oben ganz sicher nichts von unten hören konnte.
„Ich hab’s auch gehört, vielleicht war jemand im Gang.“ Dennoch öffnete er das Kinderzimmer um nach ihrem Kind zu sehen. Während ihr Mann das Zimmer vorsichtig untersuchte, wie es normalerweise Kriminalbeamte machen, und dann doch mit schnellen Schritten im Zimmer war und angeblich Spielsachen vom Boden aufhob, in Wirklichkeit aber unters Bett schaute, blieb sie nur unter der Türe stehen und seufzte erleichtert. Du musst da nicht gross, unser Kind hat sich woanders bequem gemacht und meinte das Ehebett.
„Zum Glück ist er wegen dem Schwachsinn und deinem Watscheln nicht richtig aufgewacht“, kritisierte sie ihren Mann. Dieser war längst in der Küche und suchte dort nach dem Wesen, in dem er den Kühlschrank öffnete und sich eine Flasche Bier genehmigte.
„Da drin ist niemand“, sagte sie süffisant während sie sich ein Pikkolo genehmigte, denn gemäß Rapper-Ideologie. trinken Frauen ein Sektchen. Dabei hätte sie lieber ein Bier mögen und er Sekt. Aber weil nicht sein darf was nicht sein kann, tranken sie gemäß ihrem Rollenverständnis. Ausserdem war es das letzte Bier und er würd doch nicht etwa….Dann gingen sie gemeinsam ins Schlafzimmer, wo sie bereits ihr Kind schlaftrunken erwartete.
„Mama, ich habe geträumt, es war ein kleiner Zwerg mit roter Mütze in meinem Zimmer, deswegen bin ich zu Euch, aber ihr wart gar nicht da.“ Da wollte er sich als Held aufspielen.
„Musst keine Angst haben, Papa hat ihn gesehen und ihn ge…“
„ge“ was?“ Die Mutter versuchte die sich anbahnende Katastrofe zu vermeiden. Nicht weil das Kind den Satz mit „tötet“ weiter formuliert hätte und es dann traurig wäre, sondern weil das spannend wäre, weil Papa der Held wäre, und das gönnte die Frau ihrem Manne nicht,
„Komm, schlaf weiter“ tröstete sie ihn, während er nun erst recht schockiert war.
„Mama bleib bei mir, hab Angst“
„Na dann suche ich den Zwerg“, wollte der Mann und Papa seiner Heldentreue erst recht gerecht werden. Aber der Kleine war bereits schon wieder eingeschlafen.
„Na, dann viel Glück beim Suchen“ flüsterte seine Frau augenzwinkernd und warf die Frage auf, ob es auch Zwerginnen gäbe, und ob diese auch eine Zipfelmütze trüge nach dem spitzen Schrei nach zu urteilen. Erst da kam in ihr der Verdacht hoch, dass die gesuchte Person am Ende weder Zwerg noch Zwergin, sondern ziemlich ausgewachsen sein könnte. Aber dann würde ihr Tiger, so nannte sie ihn, zum zahnlosen Tiger. Garantiert.
Sodann legte sie sich ins Bett zu ihrem Kind. Welches jetzt natürlich auf ihrer Seite schlafen durfte und ihr Mann allenfalls im Kinderzimmer, wenn überhaupt… .
Natürlich hatte der Mann nun den Beweis, dass der Gnom keine Einbildung war. Er vermutete vielmehr, dass sich der Gnom die allgemeine Verwirrung zunutze machte und im Bett des Kindes lag. und sich im Bett ihres Kindes bequem machte, während. Denn er war jetzt überzeugt, dass sie gar nicht richtig nach dem Kind gesehen hatten. Für ihn war es nun genug. Er zog seine Dienstwaffe aus dem Halfter, was sie nicht glauben konnte. So bewaffnet ging der Mann wieder in den anderen Trakt, doch das Bettchen war leer. Er wollte noch einmal unter dem Sofa schauen, da bemerkte er eine weitere merkwürdige Begebenheit. Die Türe von seinem Wohnungstrakt sah komisch aus. Beim näheren Kontrollieren sah er gar dass sie aus den Angeln gehoben worden war, man also sehr leicht in die Wohnung konnte. Für ihn war das ein dreister Einbruch und endgültig nicht mehr lustig. Er beschloss nun zuerst die Zwischentüre beider Wohnungen zu verschließen, um seine Familie abzusichern. Die sollte zunächst von alledem nichts mitbekommen. Er näherte sich langsam der Türe, die dann auch prompt auf ihn zu fallen drohte. Erst im letzten Augenblick konnte er es verhindern und spürte, wie ihm literweise Adrenalin durch den Körper schoss. Die Versuche die Türe wieder einzusetzen, schlugen fehlt.
„Soll ich dir helfen?“ Er hörte jetzt eine zarte hohe Stimme die einer Damen mittleren Alters gehören musste. Sie stand nun direkt neben ihm und schmiegte sich an ihn. Sie war nackt und außerordentlich muskulös gebaut, ja sogar von mächtiger Größe, blond und eine Weiblichkeit zu zeigen, wovon andere vor Neid sterben würden.. Sie lächelte ihn an und er überlegte einen Augenblick, ob er die Waffe ziehen sollte. Aber warum? Es war offensichtlich, dass er nicht in Gefahr war, und wenn, dann in ganz anderer Hinsicht. Also rührte er sie nicht an.
„Ich will was von dir“ meinte sie freundlich.
„Ich aber nichts von ihnen, Was machen sie hier? Machen Sie, dass sie aus meiner Wohnung kommen“, sagte er leise aber bestimmt. Sie lachte.
„Bist du dir sicher, dass die Wohnung Dir gehört?“ Sie sagte das so zärtlich, dass er nicht wusste, was er davon halten sollte.
„Sehr sicher“, stammelte er, weil sie ihn nun umarmte. So sehr, dass man von umschlingen sprechen konnte. Auch wenn er einen warmen weichen fast vertrauten Körper spürte, wollte er sich von ihr lösen. Aber sie zog richtige Fäden, so klebte sie an ihm. Er spürte ihren elastischen Körper der so biegsam schien, als habe sie keine Knochen, denn als er sie von sich schob, wurde sie plötzlich klein und sehr schmal kaum zu greifen. Zuerst der Gnom, jetzt diese Elfe. Was war los mit ihm? Er hatte Alkohol getrunken, ja, aber eine solche Wirkung war ihm fremd. Außerdem nahm er ganz normale Medikamente, die ihn wachhalten sollten. Halluzinationen waren als Nebenwirkung nicht notiert. Aber genau das vermutete er. Das Gesicht der Frau war jetzt auf seiner Höhe, von Angesicht zu Angesicht. Sie strahlte ihn an, machte aber nicht den Anschein, dass sie ihn küssen oder anderweitig verführen wollte. In der Hinsicht war eine Kälte zu spüren. Was aber war es dann?
„Du meinst du träumst? Ich kneife dich gerne, denn ich bin echt.“ lachte sie.
Daran hatte er aber jetzt Zweifel. Plötzlich kam ihm eine Idee. Probiers mit Intelligenz dachte er schon wieder. Nun aber wirklich. Er wollte nun in die Offensive.
„Ich bin ein Mann und du bist nackt. Denk mal nach, was man da denken könnte“ Er versuchte sie zu küssen. Wenn sie sich nicht wehrte, war sie ein Traum, wenn sie sich aber wehrte konnte er immer noch behaupten, sie habe ihn allen Ernstes in seiner eigenen Wohnung verführen wollen. Das glaube ihr keiner, außer seine Frau vielleicht.
Er hatte ein Gefühl im Magen, als käme ihm alles wieder hoch..
„Du bist so schön und ich bin ein Mann.“ Er versuchte es jetzt mit der anderen Version, nachdem sie keine Regung zeigte. Er liess ihre Zärtlichkeit die jetzt begann, zu, was ihn sogleich erregte. Vergessen war, dass sie eigentlich ein Gnom war, und er nur nachschauen solle. Nein er provozierte die Schönheit nun. Oder war sie ein Er? Egal. Er konnte dies, weil er überzeugt war, dass wenn nun seine Frau käme, er nichts zu befürchten hätte, denn die Frau sei ein Produkt seiner Phantasie, und ein Traum der verschwinden würde, sobald seine Frau käme. Inzwischen klebte sie derartig an ihn fest, dass er kaum Luft bekam. Was war das für ein Gefühl? Es war ein weicher Körper aber ohne Leben, ein Körper, ein schneckenartiges Monster ohne Knochen. War das etwa die Schlange, die berühmte, die den verbotenen Apfel kredenzen wollte? .
„So jetzt ist es gut, jetzt kannst du loslassen“, befahl er leise, doch sie lachte nur.
„Du wirst sehen, dass es erst anfangen wird“
„Wer bist du, und wie kommst du hier her?“
„Weil du etwas hast was mir gehört, und ich werde erst loslassen, wenn ich alles aufgesaugt habe was ich will.“
„Was willst du aufsaugen? Mein Blut, Frau Dracula?“
Sie lachte und meinte, diese Art von Humor würde ihr gefallen, denn er befände sich doch in einer schwierigen Situation der Unsicherheit.
„Also was willst du, wenn nicht mein Blut, oh ich verstehe aber so kannst du das nicht aufsaugen, da musst du doch anders vorgehen.“
„Soll ich, aber ich fürchte du verstehst etwas falsch. Mich interessiert nicht ein Teil von Dir, aber interessant zu wissen, wie auch du funktionierst, was sagt Deine Frau dazu?“
„Sie wird es erfahren, wenn alles vorbei ist“, flüsterte er ihr leicht ins Ohr.
„Oh nein, mein Liebster, weil ich sie doch auch will und dein Kleines“ In dem Moment schrillten bei ihm alle Glocken. Egal was das zu bedeuten hatte, er fühlte plötzlich Gefahr Gefahr und auf Gefahr war er programmiert.
Das alles war nicht lautlos abgegangen und in dem Moment versuchte seine Frau die Zwischentüre zu öffnen. Was war das? Das gab es ja noch nie, dass diese Türe verschlossen war und klopfte an. Vielleicht befürchtete sie ein Geheimnis oder eben eine Gefahr. Vielleicht hörte sie die hohe weibliche Stimme. Durch ihr massives Klopfen gab es eine massive Erschütterung, die ausreichte, dass die andere Haustüre von seinem Trakt auf die beiden eng umschlungenen fiel und sie trennte. Da lag ein gummiartiger leichter Körper, der sich schlagartig zusammenrollte, so klein, dass sie die Grösse einer Barbie-Puppe hatte.
„Machst du es jetzt neuerdings mit einer Barbie, nachdem du bei mir nicht mehr, na ja Männer eben. Sie nahm die Puppe und wollte sie in den Hausmüll werfen. Doch nun entfaltete sich die Masse wieder und gab wie Gummi nach, hopste über das Geländer wo sie bis in den Keller fiel und beim Aufprall wie ein Gummiball wieder hin und her hopste. Sie schrie laut, bis sie endlich sich nicht mehr rührte. Es war ein greller schrecklicher Schrei, was den beiden durch Mark und Knochen fuhr. Er bekam einen Schreck. Was sollte er nun tun? Er war sich sicher, sie sei tot. Aber konnte so ein Wesen tot sein? Er sah, wie sie in der Kellerebene lag und von oben bis unten in Blut verhüllt war. Aber, war das Blut? Nun wollte er zum leblos scheinenden Körper, um ihr doch zu helfen. Das alles konnte er doch nicht ahnen. Als er runter ging, hörte er Geräusche in den einzelnen Wohnungen. Natürlich hatte das Geschrei die Mitbewohner wohl geweckt. Er musste zu ihr, bevor andere bei ihr waren. Er keuchte schnell runter und hörte ein furchterregendes Quitschen Sie lebte offensichtlich noch und er war irgendwie erleichtert. Er wäre ja ein Mörder gewesen, wenn es nicht ein Unfall gewesen wäre. Die Frage war: War es ein Unfall? Doch als er 2 Stockwerke runter gegangen war, sah er, wie sie sich aufrichtete und zu ihm hochsah. Daneben saß weinend der Gnom. Der Gnom war gar keine Frau, doch wer war die Puppe? Und was machte da noch Sinn? Was war in der Flasche Bier? Kann eine Flasche Pilsener die Wirkung eines Giftpilzes hervorrufen. Plätzlich hörte er wie die Masse ihm zurief:
„ Warte, ich komme zu Euch“
Doch da bewegte sich die Gummimasse erneut und dehnte sich aus. Sie war Sekunden später plötzlich deutlich grösser als vorher und machte sich auf dem Weg wieder zu ihm zu klettern, aber sie ging keine Treppe hoch sondern kletterte am Geländer hoch, als sei sie ein Affe im Käfig. Er rannte schnell wieder hoch weil er nun Angst bekam. Für ihn gab es nur eines. Schnell in seine Wohnung rennen und die Türe gut verschließen. Doch das ging ja nicht. Also musste er seinen Kleiderschrank vor die Türe schieben. Dann ging er ihn sein Zimmer, und trank eine Flasche Wasser mit einem Zug leer, Das ganze hatte viel Kraft gekostet. Gerade als er sich setzen wollte, spürte er wie etwas um seinen ganzen Körper schlängelte. Es war die Masse , die jetzt blutrot war und tropfte. Es roch nach Blut. Er spürte wie die Masse immer mehr Druck machte Sie war nun deutlich grösser und stärker als er. Sie warf ihn auf das Sofa. Er hatte nicht einen Hauch einer Chance und drohte ihn zu ersticken.
„Morgen werde ich Dich sein,“ drohte sie, als sie ihren riesigen Schlund öffnete.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, war seine Frau aufgelöst und saß neben ihm auf seinen Stuhl.
Wie kam sie rein? Das konnte ja nicht sein, denn für die Zwischentüre hatte nur er den Schlüssel und war von innen verschlossen. Sie musste wohl so lange auf die Türe geschlagen haben, bis der Schlüssel auf den Boden fiel und dann war es unmöglich den Schrank zu verschieben.
„Schatz, was ist passiert, dein ganzer Trakt ist voller Blut, die Türe aus den Angeln und du hast mal wieder hier geschlafen“, Dann berichtete sie, dass die Nachbarin Frau Möller zusammen mit ihrem Drolli einen Dackel, der immer mal zu ihnen kam, tot im Hausflur lag. Und auf den Schreibtisch fand sie eine Schachtel Halunperunzin, was sie an frühe Studienzeiten erinnerte, um die Doppelstress Arbeit & Studium auszugleichen…..
„Das solltest du doch nicht mehr nehmen, Dr. Messer hat dir das doch verboten“ meinte sie entsetzt und versuchte die Schachtel an sich zu nehmen.
Aber er konnte sich an nichts erinnern. Nicht an die nackte Schöne, da war auch kein Gnom in seinem Hirn, nicht an Frau Möller, nicht an Drolli, an nichts. Moment mal, doch da war eine Flasche Bier erinnerte er sich. Seine Frau schüttelte den Kopf.
„Kein Bier. Wir hatten nichts mehr im Haus. Die Flasche stand aber noch da und nur halb voll. Das ist merkwürdig weil der Inhalt sich gar nicht verflüchtigen kann Damit ist der Versuch misslungen und ich habe das Zeug ausgeleert.
„Da war kein Bier drin?“
Quatsch. Ich habe die Flasche im Rahmen eines Versuchs aus unserem Labor bei uns deponiert. Dabei sollte es ein wichtiger Versuch werden.
„Da solltest du lieber nicht ran“, meinte seine Frau, denn ein Teil des Sekretes seien Konjugierte Östrogene, die aus dem Urin von trächtigen Pferdestuten gewonnen würden. Das sei ja noch harmlos Ein anderer Teil sei ein Destillat aus hochprozentigen Muscimol, drin gewesen. Daraus sollte ein natürliches Potenzmittel für die Frau werden, was darüber hinaus auch eine verhütende Wirkung haben sollte.
„Du weisst nicht was Muscimol ist? Potenzierter Fliegenpilz, den sie von ihren Studenten konfisziert hatte. Sie sollten mit diesem Zeug nachweisen dasss das sechsfache konzentriert wahre Potenzwunder mit sich brachte.. Roh gegessen kannst ne Fussballmannschaft in ewige Träume schicken.. Aber die Studenten meinten, es sei harmlos, berichtete die Frau. Das wäre aber wichtig gewesen, denn neben seiner Frau stand ein uniformierter Polizist und die ermittelnde Kriminalkommissarin Eisenbiegel. Und die waren höllisch gespannt auf seine Aussage. Denn Frau Krumbiegel wurde mitsamt Dackel regelrecht abgeschlachtet.
„Schatz du bist doch der Oberkommissar, sage mir. Welches Monster macht denn sowas?“
h.
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