30 Jahre Hochgeschwindigkeitsverkehr in Spanien


Einer unserer Klassiker, der auch gleichzeitig zeigt wie schnell die Zeit vergeht. Am 21.04.1992 begann auch in Spanien der Hochgeschwindigkeitsverkehr. Aufgrund der Weltausstellung in Sevilla, wurde diese Strecke 427 Kilometer lange Strecke gebaut und bildet heute das Rückgrad des zweitgrössten HGV-Schienennetz der Welt. Wer vorher die recht maroden Schienen der RENFE kennengelernt hatte, konnte kaum glauben was da gerade passierte.  Wir waren dabei und durften mit dem ersten offiziellen Zug von Madrid nach Sevilla fahren. Es ist da schon mal vorgekommen, dass ich bei der ersten Schnellfahrt in Italien mit dem Pendolino eine Führerstandsmitfahrt machen durfte. Aber diese Fahrt war dann etwas anderes, was ich nie im Leben vergessen sollte. Denn nicht ich war in der Kabine des Lokführers, sondern der spanische König. Und er bestätigte, was ich ein Jahr zuvor erleben durfte. Der König, damals durchaus beliebt, fuhr nämlich als getarnter Schaffner mit einem Nachtzug. Nicht nur ich erkannte ihn. Nun war er sogar Lokführer der AVE 100, natürlich mit einem "echten" Fahrer im Hintergrund. Zumindest die ersten 50 Kilometer fuhr er dann ziemlich forsch los und verursachte zwei Nothalte. Für mich war es ein absoluter "Klassiker", zumal ich und ein DB-Mitarbeiter die einzigen ausländischen Journalisten dabei sein durfte!  Der Artikel,  ursprünglich nicht vorgesehen, wurde als Reisebericht geschrieben, weil er die innere Spannung die wir damals hatten wiedergeben sollte. Daher wird er hier auch als Reisebericht aufgeführt. Da der Zug und die Strecke sowie deren Jungfernfahrt eine historische Bedeutung hat, wird er hier in voller Länge veröffentlicht. Die Strecke wurde komplett von Siemens ausgestattet. Der Ausgangsbahnhof Madrid war der modernste Bahnhof Europas und erste Bahnhof im Hochgeschwindigkeitsverkehr, der zwei Spurweiten hatte.    Heute  verfügt Spanien über ein dichtes Hochgeschwindigkeitsnetz und ist das zweitgrößte und beste Netz der Welt.


Natürlich sind wir mit dem König gefahren und er mit uns, auch wenn er keinerlei offizielle Befügnis dazu hatte und offiziell nur ein Fahrgast war. Und das alles ohne Genehmigung und diplomatischen Prozedere, weil es die Situation ermöglichte und weil der König uns spontan einlud. Die Redaktion befürchtete Komplikationen, was damals massiven Ärger eingebracht hätte und was auf Wunsch der Redaktion verheimlicht werden sollte. Denn der Auftraggeber war ja eine Firma aus der (ehemaligen) DDR. Und die war damals ja noch nicht lange zu Grabe getragen worden. Doch  heute ist alles nur noch amüsante Erinnerung. Und: Wir würden es heute wieder tun.... PS: Vom Titelbild git es auch noch eine Telefonkarte. der Sammlerwert ist inzwischen gigantisch.....



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